[Travel] Gardasee - Verona - Lazise - Mailand


Die letzten Tage war es hier ein wenig ruhig auf meinem Blog, weil wir endlich in den wohlverdienten Jahresurlaub gestartet sind. Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr den Traum von ein paar Tagen Barcelona erfüllen, da ich dann aber auf einen Urlaub mit meinem Hündchen verzichten hätte müssen, haben wir unsere Auszeit doch auf den Gardasee verlegt. Urlaub mit Hund ist ja immer so eine Sache, in Hotels ist es immer so ein ungutes Gefühl, wenn man dort mit dem kleinen Racker anreist, weil ich natürlich verstehe, dass nicht alle Gäste von Tieren begeistert sind. Deshalb habe ich eher aus Spaß nach Ferienwohnung gesucht, die einen Urlaub mit Hund möglich machen. Schon nach den ersten Suchergebnissen bin ich über eine nette kleine Finka mit Pool gestolpert, die mit 10.000m² Grund und einem eigenen Abteil im Häuschen lockte. Diese teilt man sich nur mit dem Hausherren, aber vermutlich ist es um diese Jahreszeit gar nicht anwesend. Eigene Finka mit Pool? Schnell war entschieden, das testen wir! Und nachdem es auch noch zwei Schlafzimmer gab, hat sich kurzer Hand meine Freundin (mademoiselle_theresa, ihr habt sie sicherlich schon über Instagram entdeckt ;) angeschlossen und uns in den Urlaub begleitet.


Das Anwesen selbst liegt ein klein wenig ausserhalb von Lazise und ist bereits bei der Anfahrt mehr als herrschaftlich anzusehen. Eine große Auffahrt mit elektrischem Tor geht zur Finka, gerade von Aussen sieht  alles sehr liebevoll gepflegt und hergerichetet aus. Wir waren natürlich besonders gespannt auf den Pool - für 3 Personen mit 18 x 6 Meter ausreichend ;)

Der hintere Teil der Finka war quasi unser kleines Gästehaus. Die Ausstattung war eher schlicht gehalten und eher praktisch als wohnlich. Da wir uns aber wenig darin aufgehalten haben, war es schon ok. Ein Vergleich zu einem Hotelzimmer mit kleinen Pralinchen auf den Kopfkissen ist es sicherlich nicht, denn die Bettwäsche bringt man bestenfalls selbst mit.


Ich muss sagen, es ist schon irgendwo ein komisches Gefühl, wenn man in so einem großen fremden Anwesen ganz alleine ist. Es hat definitiv was, wenn man so einen Pool und einen tollen Garten (sogar mit Tennisplatz, riesigen Olivenbäumen und meilenweiten Weintraubreben) für sich hat. Trotzdem war ich froh, dass der Hausmeister und seine Frau ab und an Anwesend waren, denn neben drei weiteren Hunden und 10 Katzen war es dann doch schon ganz schön leer dorten. Sammy hat es definitiv genossen, hat sich bereits früh morgens aus dem Haus stibitizt und den vielen Auslauf genossen. Jeder Olivenbaum wurde markiert, beschnuppert und zugegeben, die ein oder andere Katze verjagt. Ein Hundeparadies? Absolut!


Der nächstgelegene kleine Ort mit ca. 5 Fahrminuten war das kleine Dörfchen Lazise. Das ist für mich genau das, was ich mir unter Italien vorstelle. Ein klein wenig laut, mit viel Leben gefüllt, viele kleine tolle Lädchen, an jeder Ecke was zu entdecken - ein toller Blick über den Gardasee und ständig ein Lüftchen mit gutem Essensgeruch in der Nase! Abwechselnd gibt es kulinarische Köstlichkeiten und Shoppingmöglichkeiten. Natürlich mussten wir unseren ersten Abend gleich mit einer traditionellen Pizza feiern. 

Witzigerweise muss ich sagen, obwohl ich mir echt viel Shoppingbudget gesetzt hatte und damit gerechnet hatte gerade bei Schuhe und Taschen fündig zu werden, war für mich leider nichts dabei. Obwohl es in Italien wirklich einfacher ist ausgefallene Stücke zu finden, hat mich dann schlussendlich doch nichts überzeugt, was auf anhieb mit musste.



Mit ca. 30 Minuten Fahrtzeit landet man dann schon im nächsten größeren Ort Verona! Ebenfalls ein wunderschönes Städtchen mit typischem italienischen Flair. Zwar nicht so ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen wie Lazise, sondern mit langen Einkaufsstraßen schon definitiv mehr an den Tourismus angepasst. Erster großer Hingucker ist natürlich das Collosseum - neben dem in Rom sogar das zweitgrößte und bereits von Aussen ein richtiger Hingucker. Mit 10€ Eintritt konnte man sich auch von Innen von dem beeindruckenden Bauwerk überzeugen. Insgesamt 22.000 Sitzplätze unter freiem Himmel. Mittlerweile zwar nicht mehr im ganz ursprünglichen Zustand (was ich ja schon ein wenig schade finde), sondern mit einer neuen Bühne und viel Bühnentechnik ausgestattet. Ich muss zugegeben, ein wenig schade fand ich, dass man gerade im Innenbereich nicht sonderlich viel herumlaufen konnte. Die meisten Teile waren abgesperrt, die früheren Zellen der Gladiatoren konnte man gar nicht mehr betreten und für 10€ Eintritt waren wir nach geschlagenen 5 Minuten wieder draussen - drei vier Poster hingen noch in den Gängen zur Geschichte und das wars! Kann man also getrost auch nur von Aussen bewundern.


Wer an Verona denkt, hat natürlich sofort die Geschichte von Shakespears Romeo und Julia vor Augen! Der romantische Balkon der Julia, sowie ihre komplette Geschichte bis zur Begräbnisstätte können dort verfolgt werden. Wir haben uns auf die Erkundung per pedes eingelassen und die ein oder andere Sehenswürdigkeit dank unserer Reiseführerin mademoiselle_theresa selbst erkundet. 

Wer sich den Balkon der Julia in einem herrschaftlichen Haus irgendwo in einem großen Garten vorstellt, einsam und verlassen, wie im Film, den muss ich leider enttäuschen. Mitten in der Innenstadt, zwischen Boutiquen und Souvenirläden geht ein schmales Gässchen mit Graffiti übersehen zu einem Hinterhof. Hier tummeln sich schon die Touris um eine güldene Figur und sind fleißig damit beschäftigt ihre Hände auf die schon etwas abgerieben rechte Brust dieser zu legen - soll angeblich Glück bringen. Darüber pragt ein kleiner niedlicher Balkon, an dem sich quasi alles ereignet haben soll! Passend dazu findet man überall Liebesschwüre und Namen an den Wänden. So dicht geschrieben, dass man sie schon quasi gar nicht mehr lesen kann! Und ganz nebenbei kann man sich auch noch Herzchen bedrucken lassen und sich und seinen Lieben auch ein freies Fleckchen suchen - wenn man noch eines findet! Ach, und wer sich noch mit einem Foto verewigen will - Selfiesticks gibts natürlich auch an jeder Ecke! Süß ist es trotzdem, auch wenn das Gebäude wohl früher eher ein Stall war als ein herrschaftliches Gebäude - und wie sich herrausstellte ist auch der Balkon nur nachträglich dort angebracht worden. Aber egal, die Geschichte handelt ja immerhin von Liebe und nicht von Balkonen!


Ich bin ja eher immer für die Gebäude selbst zu begeistern, ich liebe die kleinen Gässchen und den Flair, den diese versprühen, als würde man sich gleich ein paar Jahrhunderte zurückversetzt fühlen. Auf den Plätzchen hat man natürlich ebenfalls immer die Chance sich mit Souvenirs einzudecken! Aber auch kulinarische Köstlichkeiten wie Nudeln und Gewürze kommen nicht zu kurz, den besten Verkaufsstand hatten übrigens die Obsthändler, die mit Früchte-to-go wohl voll ins Schwarze getroffen hatten. Bei den 25-27°C, die war bei unserem Besuch im Semptember hatten, allerdings auch kein Wunder!

Mein einziges Reiseziel in Verona war übrigens der Sephora Store, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, allerdings hatte dieser vom Sortiment her nichts anderes wie unser hiesiger Douglas - Fail (bis auf die Sephora Eigenmarke, die ich nicht sonderlich spannend finde!). 

Ein weites Reiseziel, dass wir besucht haben war das kleine Dörfchen nach Lazise - Bardoline, dass ich wirklich jedem nur ans Herz legen kann. Hier hat es mir sogar noch einen Ticken besser gefallen als ins Lazise. Den Abend haben wir hier am Hafen ausklingen lassen, der Sonnenuntergang war einfach ganz herrlich bei einem Becher Eis zu genießen. Hier gibt es viele künstlerische kleine Lädchen und insgesamt ist die Atmosphäre noch ein klein wenig entspannter und ''urlaubiger'' wie in Lazise. Definitiv eine Reise wert!


Unser nächstes Ausflugsziel war dann das etwa 2,5 Stunden entfernte Mailand! Eine unsagbar lange Fahrt, wenn man sich an die Geschwindkeitsbegrenzungen und die unzähligen Kreisverkehre hält. Alleine in Mailand haben wir ca. eine Stunde gebraucht, bis wir endlich das Stadtzentrum erreicht hatten. Zugegeben, ich habe mir Mailand ein wenig schicker vorgestellt, wenn man immer an die Fashionmetropolen denkt. Genaugenommen ist es jedoch schon sehr kommerziell - wenn es sich nicht gerade um die Shoppingmeilen handelt, ist die Stadt für mich eher durchschnittlich. Die klassischen nicht allzuluxorisöen Shoppingmeilen befinden sich etwas um den Stadtkern und die etwas teureren Straßen glänzen dann mit den Designershops!

Der Mailänder Dom ist natürlich bereits von Aussen schon eine wahre Erscheinung mit seinen riesigen Aussenmaßen und in der Sonne leuchtet er quasi fast weiß! Ich muss zugeben, noch ein klein wenig schicker wie unser Regensburg Dom ;)

Leider mussten wir unseren kurzen Urlaub dann wegen mir schon einen Tag früher abbrechen, gestern wär quasi noch das Gardaland auf unserem Reiseplan gestanden, aber dank einer kleinen Magen-Darm Erkrankung meinerseits, haben wir uns dann doch entschlossen schon einen Tag früher die Rückreise anzutreten (deshalb gibts den Reisebericht heute auch schon so früh, wenn man sonst nichts zutun hat ausser im Bett zu sitzen!). Nichts desto trotz waren es ein paar wundervolle Tage am Gardasee, die wir mit vielen Reisezielen bestückt hatten. So eine eigene kleine Finka hat definitiv was für sich! Urlaub mit Freunden und Hund? Jederzeit wieder ;)

Wart ihr auch schon am Gardasee und habt eine eigene Finka gemietet?
Lieber Urlaub in der FEWO oder doch eher Hotel?
Und was macht ihr mit eurem Hund zur Urlaubszeit? 

Ich hoffe meine kleinen Reiseeindrücke haben euch gefallen,
ich werde heute noch ein wenig mein Bett hüten :/

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